Jedem seine eigene Welt

Auch wenn der Artikel «Der Energiebedarf von China und seine Auswirkungen» von Bruno Keller¹ im «Bulletin SEV/AES» bereits im Jahr 2009 erschien,
bleibt das Thema Energieverbrauch aktuell.

Gemäss dem Artikel liegt die Autodichte in China bei 0.02 Personenwagen auf einen Einwohner. (Der Zuwachs pro Jahr: 18%) China hat rund 1’300 Mio. Einwohner.
Davon leben ca. 500 Mio. im städtischen und ca. 800 Mio. Einwohner im ländlichen Gebiet. Die mittlere Wohnfläche beträgt 15 bis 25 m²/Person.

Der Energiebedarf Chinas wird weitgehend fossil gedeckt: Kohle, Erdöl, Gas
machen zusammen 91% des Gesamtbedarfs aus, wobei Kohle aus eigener Quelle
rund 71% ausmacht. Kernenergie beträgt 1% und Wasserkraft rund 8%.
Der Gesamtenergieverbrauch betrug im Jahr 2007 rund 17’000 TWh/Jahr.

Der CO2 Ausstoss von China ist beträchtlich. - Die Transformation des Energiebedarfs
von fossil auf erneuerbar wird vermutlich viele Jahrzehnte dauern.

China. Zum Grössenvergleich: Die Insel Halnan entspricht ziemlich genau der Schweiz, sowohl flächen- wie auch bevölkerungsmässig. (Bulletin SEV/AES 2009, Der Energiebedarf von China und seine Auswirkungen)

Ein Vergleich China  – Schweiz zeigt eindrücklich die Herausforderungen vor der die Welt steht wenn China seine Infrastruktur (Energieversorgung, Verkehr, Gebäude) zukünftig mächtig ausbaut.

Vergleich China-Schweiz. (Angaben zu China gemäss Artikel Bruno Keller)

 

 

Da freut sich die Automobilindustrie über den riesigen Wachstumsmarkt in China!  Steigen werden jedoch auch die Treibhausgasemissionen!

Die Automobilindustrie steht hier in der Verantwortung: Der Schwenk muss kommen, hin zu sparsameren Autos (1-Liter-Auto) oder vermehrt zu Autos mit Gas-, E- oder H-Motoren. Damit der Slogan «Freude am Fahren» auch in ferner Zukunft noch gelten wird.

Man kann sich vorstellen, was das für die Umwelt bedeutet, erreicht China die gleiche Autodichte pro Einwohner, respektive den gleichen Energieverbrauch pro Person wie die Schweiz.

Der Gedanke: wir leben hier in der (kleinen) sauberen Schweiz, was gehen mich die Probleme von China an, ist reine Augenwischerei. Denn China ist nur acht Flugstunden von Europa entfernt. - Ihre Probleme werden eben auch zu unseren Problemen. 

Das die Schweiz den Weg der Substitution von fossilen Energien weitergeht scheint folgerichtig.

¹) Bruno Keller, Physiker, 1991-2007 Professor für Bauphysik an der ETH Zürich, Keller Technologies AG, Zürich

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